Das Wesentliche einer Feder ist die Eigenschaft, auf äußere Belastungen durch elastische Verformung zu reagieren. Dafür sind Werkstoffe mit hoher Elastizität erforderlich. Da in jedem Fall eine kleine Bauweise der Federn angestrebt wird, müssen Federwerkstoffe eine hohe Zugfestigkeit und eine hohe Elastizitätsgrenze aufweisen. Neben einer hohen Dehnung im elastischen Bereich muss ein ausreichendes plastisches Formänderungsvermögen vorhanden sein, um die Fertigung von kaltgeformten Federn zu ermöglichen und Brüche durch nicht vorhersehbare Überbelastungen weitmöglichst zu vermeiden.
Außerdem wird eine hohe Dauerschwingfestigkeit verlangt, die allerdings kein fester Werkstoffkennwert ist wie z.B. die Zugfestigkeit. Als Voraussetzung für eine gute Dauerfestigkeit der Federn wird ein hoher Reinheitsgrad, ein homogenes Gefüge und eine glatte, abkohlungsfreie Oberfläche gefordert.
Diese Forderungen werden von Stählen sehr gut erfüllt, deshalb werden die allermeisten Federn aus Stahl hergestellt.
Darüberhinaus werden von Fall zu Fall weitere Eigenschaften wie Korrosionsbeständigkeit, Warmfestigkeit und antimagnetisches Verhalten verlangt, die eine besonders sorgfältige Werkstoffauswahl erfordern.
Eine wichtige Eigenschaft von Federwerkstoffen ist der Elastizitätsmodul (E-Modul). Von dieser Werkstoffkonstanten ist die einer bestimmten Verformung entsprechende Federkraft linear abhängig. Der E-Modul von Stählen wird durch die Vergütung praktisch nicht beeinflusst, es besteht aber eine Temperaturabhängigkeit, die bei höheren Betriebstemperaturen zu berücksichtigen ist.
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